ALLES EINS
Es war ein großer Spaß. Sarah, Lena, Susanne, Michaela, Axel und Jürgen nehmen eine Platte auf. Mit Songs, die man kennt oder nicht, in einer musikalischen Qualität, die einfach nur gut tut (außer den leichten Verzerrungen), produziert auf einem Gerät, das uns ein ganzes Studio ersetzte, in einem Raum, der jahrzehntelang Schweinestall war.
DEUT (SCH)
Auf der Suche nach dem Neuen, dem nie Gehörten, stieß ich auf deutsche Dichter und musikalische Skizzen guter Musiker. Also kombinierte ich beides und komponierte ein paar schöne Stücke neuen deutschen Liedguts - fernab von jeglichem künstlichen Kunstlied (dem Himmel sei Dank ).
CELAN
Celan ist ein Poet der einsamen Klasse. Und er pflegt eine Sprache, die gleichermaßen sensibel und betörend ist. So, als wenn man selber sprechen würde, es aber nicht kann, weil man nicht Celan ist. Für mich ein ständiger Anlass, zu dieser Sprache Musik zu machen. Weil Töne so gut führen können durch die Welt von Celan.
LAVA
70er Jahre, Berlin. Eine einzigartige Band, eine einzigartige Platte. Komponiert von einem charismatischen, psychotischen Sänger und seinem hochbegabten Musiker-Freund, komplettiert von einigen anderen an verschieden Instrumenten. Mein Anteil: Gitarre, Klavier, Gesang, Bass, Querflöte - von jedem etwas. Im Nachhinein war das Gruppenleben etwas sehr sektenmäßig, aber von Conny Plank, dem Produzenten-Genie, wurde die Musik auf Linie gebracht und zu einer tollen Platte geschmiedet. Obwohl wir den Welterfolg vor Augen hatten, hat es zu viel mehr dann doch nicht gereicht. Zu problematisch war das psychosoziale Konstrukt. Eine einzigartige Zeit.
(Die Platte wird heute im Netz für viele Hundert Euro verkauft. Die CD für € 10,- Geld habe ich nie gesehen.)
ALIENS (Surrealismusik)
Den dicken Wälzer entdeckte ich, 1479 Seiten stark. Mit unzähligen Gedichten großer Surrealisten. In der Malerei haben diese längst ihren Platz gefunden (ich sag nur Picasso, Dali). In der Musik sucht man Surreales nahezu vergebens. So sammelte ich Soundbruchstücke, Klangelemente und Extremes, komponierte Text und Musik zu etwas nie Dagewesenem. Wer das hört, braucht manchmal Zeit; um den dahinterliegenden Sinn zu verstehen. Aber Picasso (man höre: Der Stier) hat viel Zeit gebraucht um als Maler verstanden zu werden. Nun ist Musik drin.
WULLBRAND UND SEELE
Zwei Menschen, die sich eins waren, die sich trafen und nur wenige Stunden später im Bett landeten, um dann in über 30 Jahren symbiotischer Gemeinschaft drei Mädchen zu zeugen und sich dann irgendwann vom Tod scheiden zu lassen. Michaelas Worte und Jürgens Musik führen zu einigen schönen und unvergleichlichen Werken. Wullbrandt & Seele – kein anderer Firmenname kann besser verdeutlichen, was wir waren.
WOLFSBLUT
Unser guter deutscher Dichter Wolf… hat den Ruf nicht nur wirksam zu sein, sondern auch eitel. So empfindet er ungehörig das, was ich mache: Musik u.a. zu seinen Texten. Aber ungehörig bin ich schon immer gewesen, und so tue ich das, was ich kann: mache Musik zu Texten, die nicht meine sind, sondern seine.
Günter Ott, G.OTT, der Papst für Arme und arme Reiche, liest gern aus der Bibel und anderem, um den Menschen zu zeigen, was wohl wahr und was Märchen ist. Seine Mitra trägt den Spruch ALL DIE, sie wird von einem Klepper-Gummimantel perfektioniert. Eine Gestalt, die man nicht vergisst.
G.OTT
TO GATHER
Wenn sich einige Menschen ein oder zwei Abende zusammensetzen und Musik machen, ohne viel zu üben, sondern einfach machen, dann kommt das heraus, was das I Ging unter Zusammenhalten versteht. Was allen gut tut, auch denen, die sich das anhören.
SODOM
Eine Berliner Band, die richtig gut funktionierte. Selbstgemachte Rockmusik, die den Moloch Berlin und die Zeit um 1978 treffend kommentierte, begleitete und einfach nützlich war. Der Berliner Senat spendierte ein Studio für die eigene Musik, fertig wurde GUTEN MORGEN 1978
ACHZIGER/NEUNZIGER JAHRE
Ein Jahrzehnt, etwas außerhalb der Norm
UNERHÖRTES
Das gibt es doch gar nicht.